closing the gap 10 years later

Wieso eigentlich ‚closing the gap 10 years later’? Nach unserem zweijährigem Aufenthalt in Kenia wollten wir eigentlich 2005 von Nairobi nach Kapstadt fahren. Wegen diversen Schwierigkeiten konnten wir damals unser Ziel nicht verwirklichen und der südlichste Punkt war in Zambia, genauer beim South Luangwa NP. Seither haben wir immer den Wunsch gehabt, diese Lücke zu schliessen. 10 Jahre später ist es endlich soweit.

Planung und Vorbereitung der Reise hat fast ein ganzes Jahr gedauert. So früh waren wir wohl noch nie. Aber es gab auch viel zu organisieren, denn unser Land Rover sollte nach Südafrika verschifft werden. Wir wollen ihn einige Jahre im südlichen Afrika stehen lassen und immer wieder neue Gebiete erkunden. Dank Hilfe aus einem südafrikanischen 4×4 Forum war auch schon bald die Route gewählt und es konnte an die Reservierung der Campingplätze gehen. Ja, in Botswana müssen in Nationalparks die Plätze zum Teil bis ein Jahr im Voraus reserviert werden. Eigentlich verrückt, aber dafür kriegt man dann auch wirklich einsame Plätze. Via Email klappt es auch ausgezeichnet mit den offiziellen Stellen in Botswana und man kriegt sogar eine Buchungsbestätigung der Plätze per Post nach Hause zugestellt. So etwas haben wir ja noch nie in Afrika erlebt. Unser Land Rover wird von mir und von Anna Oetiker bei ‚Overlandtechnics‘ nochmals auf Herz und Nieren geprüft. Weiter werden Ersatzteile bestellt, Werkzeug ergänzt und eine Inventarliste erstellt. Schliesslich wollen wir auch später noch einen Überblick haben, was alles in unserem Auto drin ist.

Eigentlich beginnt unsere Reise bereits am 30. Mai 2015. Denn bevor wir uns in den Flieger setzen und unsere Reise starten, macht sich bereits ein anderes ‚Familienmitglied’ auf den langen Weg nach Kapstadt. Unser Landy, genannt ‚Tembo‘, muss den langen Weg bereits auf sich nehmen, damit er dann pünktlich vor Ort sein wird. In  Rotterdam muss er auf ein Containerschiff verladen werden. Schön, dass ich die Reise bei meiner Schwester in Heidelberg und bei meiner Mutter in Woerden unterbrechen kann. IMG_1461 (1)Am Montag, 1. Juni, ist es dann soweit. Ich liefere unseren ‚Tembo‘ bei der Spedition in Rotterdam ab. Ich kann ihn einfach so dort stehen lassen, Schlüssel und das Zolldokument ‚Carnet de Passage‘ abgeben, fertig. In den Container kommt er zwei Tage später. Irgendwie ist es mir schon sehr mulmig. Klappt wirklich alles?  Habe ich nichts vergessen? In den Tagen danach kriege ich von der Spedition Fotos zugestellt, welche den Landy im Container zeigen. So langsam bin ich doch etwas ruhiger. Und pünktlich am 6. Juni verlässt Tembo im Container auf der MSC Antigua den Hafen Rotterdams. IMG_1483
Via Internet kann man seinen Weg verfolgen. Aber was macht das Schiff? Es sollte doch nach Kapstadt. Via London, Hamburg, Antwerpen, Sines (Portugal) und Las Palmas de Gran Canaria geht es erst später endlich südwärts.

Pünktlich am 1. Juli 2015 legt die MSC Antigua in Kapstadt an. Dank Internet kann ich sogar verfolgen, wann der Container abgeladen wird, wann er auf einen Lastwagen wegtransportiert wird und wann er geöffnet wird. Kurz darauf erhalte ich bereits ein Email von Duncan (von African Overlanders), welcher die ganze Verschiffung für uns organisiert hat, dass unser Landy durch den Zoll sei und auf seiner Farm in der Nähe in Stellenbosch auf uns warte. IMG_1589Ohne Kratzer oder anderen Schäden hat er die Reise gut überstanden. Am liebsten würden wir gleich in den Flieger steigen und die Reise gleich jetzt beginnen. Nur geht es noch drei Wochen.

Die letzten Tagen nutzen wir, um unsere Ausrüstung zu kontrollieren, Satellitentelefon aufzuladen und GPS Karten zu aktualisieren. So langsam beginnt auch schon das leichte Bauchkribbeln. Endlich nach zwei Jahre geht es wieder nach Afrika.